Wenn Startups wachsen, zählt persönlicher Erfolg weniger wert, findet die Empion-Gründerin

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Anfang 2023 hatten Annika von Mutius und ihre Co-Gründerin Larissa Leitner nur einen Mitarbeiter. Nun sind sie mit Millionen finanziert und rund 30 Leute. Sie blickt auf ein aufregendes Jahr zurück.

Von drei auf 30 Mitarbeitende: Für die Co-Gründerin und Co-CEO von Empion war 2023 ein aufregendes Jahr.

Patricya Lukas

Gemeinsam mit Larissa Leitner hat Annika von Mutius vor ziemlich genau zwei Jahren, im Dezember 2021 nämlich, das HR-Tech-Startup Empion gegründet. Beide kannten sich von ihrem Studium an der WHU und haben bereits Startup-Erfahrung gesammelt, von Mutius etwa bei einem Robotics Startup im Silicon Valley. Die Idee der Gründerinnen von Empion war es, Headhunting per KI anzubieten und dabei Bewerbende und Unternehmen auf Basis von Werten, Skills und Persönlichkeitsmerkmalen zu matchen.

Dein Jahr 2023 in einem Wort? 

Aufregend.

Warum? 

Als wir in das Jahr 2023 starteten, waren wir ein winziges Team: Neben Larissa und mir eigentlich nur David, unser erster Kollege. Vor einigen Wochen kam dann eine Seed-Finanzierung über sechs Millionen Euro mit Cavalry Ventures, wir zogen in ein neues Büro ein und sind nun rund 30 Personen. Manchmal kann ich selbst nicht realisieren, was in diesem Jahr alles geschehen ist. Sicher nicht immer nur Gutes, aber wahnsinnig viel Aufregendes.

Und 2024 wird wie?

Noch besser natürlich.

Was hast du 2023 neu gelernt? 

Dass mein persönlicher Erfolg viel weniger zählt, als der Erfolg unseres Teams. Noch Anfang des Jahres war ich immer besonders freudig darüber, wenn mir etwas gelungen ist, wie zum Beispiel einen Kunden zu gewinnen. Viel wertvoller ist es allerdings, wenn das jemandem aus meinem Team gelingt. Ich erinnere mich genau an den Moment, in dem ich das realisierte: ein Kundenvertrag war unterzeichnet, von dem ich nie zuvor gehört hatte.

Was willst du nächstes Jahr neu lernen? 

Ich würde so unglaublich gerne die Freude am Lesen wiederentdecken. Seit Beginn meiner Promotion habe ich die Freude daran völlig verloren und ich fände es schön, das wieder zu erlernen.

Wer oder was hat dich 2023 am meisten genervt? 

Unsere Bank. Mitte des Jahres erhielt ich einen Anruf dazu, dass wir ab sofort die Obergrenze der monatlichen SEPA-Einzugsmandate erreicht haben. Glücklicherweise erinnere ich mich nicht mehr genau daran, wie viel Zeit es mich kostete, hunderte Formulare auszufüllen, damit wir mehr (!!!) Geld einnehmen “dürfen”. Absurd.

Was hast du im vergangenen Jahr getan, auf das du richtig stolz bist? 

Ich bin sehr stolz auf die Beziehung zu meiner Mitgründerin Larissa. Es ist nicht immer alles leicht und harmonisch. Aber das Schöne ist: Egal wie schwierig eine Situation ist, auch wenn wir uns mal nicht gut verstehen, bin ich immer gewiss, dass ich mich zu 100% auf sie verlassen kann. Auf diese stabile Beziehung bin ich wahnsinnig stolz.

Und was tut dir richtig leid?

2023 war ich oft verreist und habe viele Veranstaltungen besucht. Das führte dazu, dass die Tage im Büro unglaublich voll wurden. So habe ich weniger dringliche Termine wie unseren Coffee Team Walk ständig abgesagt. Das tut mir im Nachhinein sehr leid, weil der persönliche Austausch mit den Kollegen unglaublich wertvoll ist.

Was war der beste Business-Advice, den du dieses Jahr direkt bekommen hast und von wem?

If you can’t beat it, join it. Ich glaube, ursprünglich kommt dieser Satz so ähnlich von Aristoteles. Ich habe ihn kürzlich wieder in einem anderen Kontext gelesen und finde ihn so stark, weil er zeigt, dass wir nicht immer alles alleine schaffen müssen. Im Gegenteil: Oftmals ist es viel stärker, an etwas gemeinsam mitzuwirken.

An wie vielen Tagen des vergangenen Jahres hattest du keinen Bock aufzustehen?

Tatsächlich hatte ich nur sehr selten keine Lust aufzustehen. Und wenn doch, lag es meist eher am Schlafmangel als an fehlender Lust auf den Tag. Ich habe große Lust auf das Leben. 

Wenn du eine Extra-Stunde pro Tag hättest, wie würdest du sie verbringen? 

Alleine. Meine Mitgründerin sagt mir immer, ich solle ein wenig mehr zur Ruhe kommen. Ich schätze, alleine geht das wohl am besten.

Wofür hättest du 2023 lieber weniger oder gar kein Geld ausgegeben?

Ich habe hier in Berlin ein Fahrrad gemietet, das ich nie nutze, weil ich viel lieber spaziere. Also stand es beinahe zwölf Monate nur herum – und von den wenigen Malen, die ich es nutzte, bin ich sogar einmal gestürzt: eine Glanzleistung.

Wofür willst du 2024 Geld ausgeben?  

Ich bin vor wenigen Wochen innerhalb von Berlin umgezogen und die neue Wohnung wirkt an einigen Stellen noch etwas leer. Ich suche insbesondere noch Lampen und Vorhänge, am liebsten in einem Sonnengelb. Open for suggestions:)

Und wofür nicht (mehr)? Wo sparst du?

Ohrringe. Ich liebe große Ohrringe, aber ehrlich gesagt habe ich wirklich mehr als genug davon. Das will ich mir jedoch nur selten eingestehen.   

Ohne wen würdest du nicht ins neue Jahr starten wollen? 

Ohne meine Mitgründerin Larissa.

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